Frühkindlicher Autismus
Bei einem typischen Entwicklungsverlauf zeigen sich beim Frühkindlichen Autismus schon Auffälligkeiten im Säuglingsalter bzw. in den ersten drei Lebensjahren. Einige Kinder scheinen sich von ihrer Umwelt abzukapseln, andere fallen durch nicht altersadäquate Kontaktaufnahme auf. Jede Veränderung der Umwelt kann zu starker Erregung führen. Menschen mit einem Frühkindlichen Autismus möchten häufig nicht berührt werden, haben nicht selten Probleme beim Essen und Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen. Sie können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Sie sind eher an Dingen als an Personen interessiert. Sie spielen nicht wie ihre Altersgenossen.
Häufig lassen sich immer gleiche Handlungen und Stereotypien, z.B. Drehen und Kreiseln von Schalen, wedeln mit Gegenständen oder Zerreißen von Papier, beobachten. Sie zeigen kaum Rollenspiele und imitieren selten andere Menschen.
Viele Kinder lernen nicht zu sprechen, andere fallen durch sprachliche Stereotypien auf oder benutzen eine eigene Sprache. Die intellektuelle Begabung von Menschen mit Frühkindlichem Autismus ist sehr unterschiedlich. Eine aussagekräftige Intelligenzmessung ist oft sehr schwierig. Die meisten Kinder mit Frühkindlichem Autismus werden jedoch in den Bereich der geistigen Behinderung eingeordnet. Der kleinere Teil zeigt eine leicht unterdurchschnittliche, normale und selten überdurchschnittliche Intelligenz, wobei einzelne autistische Menschen erstaunliche und manchmal verdeckte Leistungen im Bereich des Gedächtnisses, in technischen Disziplinen, in der Musik und auf anderen Gebieten zeigen. Einige zeigen nach anfänglicher Verzögerung einen guten Entwicklungsverlauf in verbalen und kognitiven Fähigkeiten. Sie werden als „High functioning Autisten“ (HFA) bezeichnet. Die Kernsymptome des Frühkindlichen Autismus sind abhängig von entwicklungspsychologischen Veränderungen.